Inspirierend, arbeitsintensiv und komplett digital – das war der Kick-Off von digital.engagiert 2020

Was tun, wenn sich Teams und Coaches*Coachinnen aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht persönlich treffen können? Wie stellt man ein virtuelles, zweitägiges Kick-Off-Treffen auf die Beine, das alle Beteiligten energiegeladen, motiviert und gut gerüstet für die kommenden Monate zurücklässt? Eine echte Herausforderung für das Organisationsteam von digital.engagiert.


Gleichgesinnte treffen, Ideen austauschen, voneinander lernen, zusammen arbeiten und wachsen – das sind die Grundpfeiler der Förderinitiative digital.engagiert von Amazon und Stifterverband. Anstatt im stillen Kämmerlein ihre Projekte eigenständig ausbauen zu müssen, profitieren die ausgewählten Teams jeder Förderrunde von individuellem und praxisorientiertem Support durch ihre Coaches*Coachinnen und weitere Expert*innen im Netzwerk von digital.engagiert. Genau diese Arbeit soll beim Kick-Off-Treffen initiiert werden – doch wie kann das über eine Videokonferenz mit knapp 50 Teilnehmer*innen funktionieren?

So werden virtuelle Workshops zum Erfolg
„Es kommt vor allem auf die Vorbereitung an“, sagt Lydia Markowski, Projektleiterin der Förderinitiative auf Seiten des Stifterverbands. „Damit virtuelle Events interessant und produktiv werden, sollten die Organisator*innen den Ablauf und die Rollenverteilung minutiös planen – sonst wird es langwierig und die Teilnehmer*innen wenden ihre Aufmerksamkeit schnell etwas anderem zu.“ Um das zu verhindern, bereitete das Organisationsteam die Teilnehmer*innen mit einem detaillierten Briefing auf den zweitägigen Kick-Off vor – so wussten alle Teilnehmenden bereits, wer und was sie in etwa erwartet. Dennoch: Während solcher intensiven Workshops mit vielen neuen Eindrücken kommen natürlich Fragen auf – der kurze Plausch in der Kaffeepause fehlt aber im virtuellen Raum. Ein paralleler Chatkanal und kleine Break-Out-Räume, in denen sich die die Teams mit ihren Coaches*Coachinnen austauschen können, waren deshalb beim Kick-Off unerlässlich. Ein weiterer Kniff: Während der Moderationsparts, Interviews oder Vorstellungen der Teams blieben die Kameras der anderen Teilnehmer*innen aus und die damit geschaffene „Fernsehatmosphäre“ lenkte die Aufmerksamkeit auf die sprechenden Personen.

Digitalisierung: Jetzt erst recht
Und so lief das Kick-Off-Treffen ab: Am ersten Tag stand das gegenseitige Kennenlernen aller Beteiligten im Fokus. Warum Amazon und der Stifterverband die Initiative ins Leben gerufen haben und was sie ausmacht, erklärten der Country Manager von Amazon Ralf Kleber und ZiviZ-Geschäftsführer Holger Krimmer im gemeinsamen Interview. Ihre Botschaft an die Teams: Tragt die Begeisterung für Digitalisierung in die Gesellschaft und geht als Vorbilder voran! „Dieses Thema war zu lange in der Nische, doch spätestens mit der Corona-Krise ist es auf den Center Court gerückt“, sagte Holger Krimmer. Ralf Kleber ergänzte: „Was mir an digital.engagiert am besten gefällt? Ganz klar: Eure Motivation und Begeisterungsfähigkeit!“



Auch Dorothee Bär, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung und Schirmherrin von digital.engagiert, nahm in ihrer Grußbotschaft an die Teams auf die aktuelle Situation Bezug: „Es ist kein Zufall, dass sich einige der für die Förderung ausgewählten Projekte mit Problemstellungen befassen, die auch Folgen der Corona-Krise sind. Denn die Erfahrungen mit digital.engagiert zeigen: Es gibt das Know-How, um mit digitalen Mitteln auch auf schwierige Herausforderungen reagieren zu können! In vielen Bereichen haben wir noch einen digitalen Aufholbedarf und die Initiative ist ein toller Ansatz, diese Rückständigkeit zu überwinden.“

Anschließend waren die Teams an der Reihe: In kurzen „Pitches“ stellten sie ihre Projekte vor und erfuhren von ihren Coaches*Coachinnen, was diese von der Idee überzeugt hat und wie sie konkret unterstützen wollen. Auch ein wenig spielerische Abwechslung dufte nicht fehlen: Beim Bingo lernten sich die Teams untereinander noch besser kennen und entdeckten neben der Leidenschaft für digitale Projekte die ein oder andere weitere Gemeinsamkeit.



Herzstück der Initiative: das Coaching

An Tag zwei begann für Teams und Coaches*Coachinnen bereits die gemeinsame Arbeit. „Das Coaching ist wirklich das Herzstück der Initiative“, erklärte Lydia Markowski. Deshalb stand schon jetzt die erste Session auf dem Programm: In digitalen Break-Out-Räumen tauschten sich die Coaches*Coachinnen mit ihren Teams über ihre Ziele und die individuellen Bedarfe aus. In den kommenden Monaten werden diese Coaching-Sessions regelmäßig stattfinden – dazu kommen weitere Workshop-Angebote und individuelle Beratung durch Expert*innen des Netzwerks der Initiative.

Am Ende der zwei Tage zeigten sich Teilnehmer*innen und Coaches*Coachinnen begeistert: „Wir haben schon an vielen Wettbewerben teilgenommen. Doch das Team, der Ablauf und die Workshops bei digital.engagiert bieten eine ganz andere Art von Gewinn. Hier können wir unser Projekt nachhaltig entwickeln und bekommen die nötigen Kompetenzen mit auf den Weg. Ein breites Netzwerk, Fördergelder, individuelles Coaching – hier kommt alles zusammen und eine tolle Community on-top“, erzählt Fynn Mazurkiewicz von IT4Kids. Auch Jonas Deister, der das Projekt Sharezone als Coach betreut, zeigte sich voller Vorfreude auf den Förderzeitraum, der nun beginnt: „Jede Woche mit den Teams ein bisschen weiter zu kommen – da habe ich richtig Bock drauf“.

Die Jury hat entschieden: Diese zwölf Teams sind bei digital.engagiert dabei

Die dritte Runde von digital.engagiert kann beginnen! Aus 172 eingereichten Projektideen hat die Jury nun die zwölf Teams ausgewählt, die den Sprung in die diesjährige Förderrunde geschafft haben. Auf die Teams, die sich durchgesetzt und mit ihren Ideen und Engagement überzeugt haben, warten neben finanzieller Förderung auch ein umfangreiches Coaching und ein breites Netzwerk mit Expert*innen aus Technologie, Zivilgesellschaft und Sozialunternehmen. Bevor es am 18./19. Juni mit dem einem virtuellen Kick-Off so richtig losgeht und die Teams zum ersten Mal auf ihre Coaches treffen, stellen wir die ausgewählten Projekte hier schon einmal kurz vor:

 

ApplicAid:
Mit einem digitalen Mentoringprogramm will die gemeinnützige Organisation ApplicAid Menschen aus bildungsbenachteiligten Gruppen über Stipendien informieren und sie bei der Bewerbung unterstützen.

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Arbeiterkind:
Der Weg ins Studium für Schüler*innen aus Familien ohne Hochschulerfahrung ist oft schwer. Arbeiterkind unterstützt diese jungen Menschen dabei, als Erste in ihrer Familie zu studieren. Mit einer Mentoring- und Community-App soll es den Mitgliedern bald möglich sein, sich über das Smartphone auszutauschen.

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CoronaSchool:
Viele Schüler*innen sind in der Coronakrise mit dem Lernstoff auf sich alleine gestellt und leiden unter der ungewohnten Lernatmosphäre. Der Verein CoronaSchool schafft eine virtuelle Lernumgebung, die es Schüler*innen ermöglichen soll, diese Herausforderungen besser zu bewältigen. Das Konzept: Student*innen engagieren sich ehrenamtlich und unterstützen Schüler*innen per Video-Chat.

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Dare2Care:
Die mentale Gesundheit in der Coronakrise stärken – dazu hat Dare2Care die Kampagne #StayInStaySane gestartet. Doch auch nach der Pandemie ist die Mental Health-Krise nicht vorbei - deshalb entwickelt das Team ihr Instagram-Bildungsformat und ihre Online-Workshops für Schulklassen weiter, um junge Menschen nachhaltig in ihrer Persönlichkeit zu empowern.

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Digitale Helden:
Das Team von Digitale Helden bildet Lehrkräfte und Schüler*innen aus, die jüngere Schüler*innen beim Umgang mit persönlichen Daten im Internet, sozialen Netzwerken und bei der Prävention von Cybermobbing beraten.

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Education Innovation Lab:
Das Education Innovation Lab  hat sich mit dem Projekt „Sparks“ zum Ziel gesetzt, Schule zukunftsfähig zu gestalten und digitale Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, die Kompetenzen der Schüler*innen über den reinen Lernstoff hinaus stärken.

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IT4Kids:
Jedem Kind den Zugang zu digitaler Bildung ermöglichen - das ist die Vision von IT4Kids. Zusammen mit informatikbegeisterten Student*innen bietet IT4Kids dafür altersgerechte IT-Kurse von der dritten bis zur sechsten Klasse an.

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LAKIJU:
Der Landesverband für Kinder- und Jugendreisen Berlin Brandenburg will sein Projekt JuLeiCa digitalisieren. Mit praxisorientierten Schulungen vermitteln die Initiatoren spielerisch Methoden der Jugendgruppenarbeit.

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Garten-Real-Digital:
Mit dem Projekt Garten-Real-Digital will der Obst- und Gartenbauvereins Thaleischweiler-Fröschen 1890 e.V. den Garten vernetzen. Durch Workshops in Kindergärten und Schulen sollen junge Menschen lernen, wie zum Beispiel ein Gewächshaus digital gesteuert werden kann.

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Sharezone:
Das Projekt Sharezone hat sich das Ziel gesetzt, die Organisation von Schulen in das digitale Zeitalter zu überführen. Mit ihrer App sind Schulklassen vernetzt und können wichtige Materialien für den Unterricht miteinander teilen.

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Skateistan:
Das Projekt Goodpush Alliance hat mit „Skateistan“ eine globale Plattform kreiert, auf der sie andere soziale Skateboard-Projekte mit ihren Erfahrungen unterstützen und weiterentwickeln.

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KonTEXT:
Das studentische Projekt KonTEXT der Hochschule München ermöglicht straffällig gewordenen jungen Menschen Zugang zu Literatur und einer betreuten Auseinandersetzung mit Texten. Multimediale Angebote sollen das Programm ergänzen und die digitalen Kompetenzen aller Beteiligten stärken.

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