IT4Kids: Vom lokalen Projekt zur deutschlandweiten Bewegung

Programmieren in der Grundschule? Bislang stehen dort nur Lesen, Schreiben und Rechnen auf dem Stundenplan. IT4Kids aus Aachen will das ändern und bringt Informatikunterricht an Grundschulen in ganz Deutschland. Das Konzept: Studierende gehen als Kursleiter*innen in die Klassen und erarbeiten mit den Kindern spielerisch die Grundlagen des Programmierens. Außerdem zeigen sie Lehrkräften, wie IT-Unterricht auch mit jungen Schüler*innen funktionieren kann. digital.engagiert unterstützt das IT4Kids-Team dabei.

„Programmieren klingt erstmal sehr abstrakt – nicht unbedingt etwas, das man einer Viertklässlerin oder einem Viertklässler zutraut. Doch wenn ich mit den Schülerinnen und Schülern ihr eigenes Spiel programmiere, sind sie sofort begeistert und mit Feuereifer dabei“, sagt Johanna Tolzmann. Die 22-jährige Informatik-Studentin ist bei IT4Kids für das Lehrkonzept verantwortlich und geht auch selbst als Kursleiterin in Grundschulklassen. Insgesamt engagieren sich bei der Initiative rund 120 Studierende. Sie bieten in vielen Regionen Deutschlands IT-Kurse für die Klassen 3 bis 5 an. „Von Informatik selbst muss man keine Ahnung haben, um als Kursleitung bei uns mitzumachen. Stattdessen sind viel Kreativität und Geduld im Umgang mit den Kindern wichtig“, sagt Johanna. Alles weitere ist Teil der Ausbildung, die jede*r neue Kursleiter*in vom IT4Kids-Team erhält.

Mit ihrem Angebot schließen die Studierenden von IT4Kids eine Lücke in der deutschen Bildungslandschaft: „Informatikunterricht an Grundschulen ist in Deutschland zwar politisch gewollt, an vielen Schulen fehlt aber eine Lehrkraft, die sich das zutraut und dem Thema annimmt“, erklärt Projektleiter Fynn Mazurkiewicz. Hier setzt das Konzept von IT4Kids an: Partnerschulen erhalten nicht nur kostengünstige Programmierkurse für ihre Grundschulklassen, sondern auch Unterstützung bei der Erarbeitung eines Konzepts, mit dem die Lehrkräfte langfristig selbst den IT-Unterricht fortführen können. Welche Lernmethoden funktionieren in welchem Alter? Welche Geräte und Programme sollte die Schule anschaffen? Das IT4Kids-Team liefert Antworten auf drängende Fragen. In virtuellen Workshops bietet das Team zudem auch Lehrkräften aus ganz Deutschland an, die IT4Kids-Kursleitungs-Ausbildung zu durchlaufen, um selbstständig IT-Kurse anbieten zu können.

Mithilfe von digital.engagiert will das Team von IT4Kids weiter expandieren. „Mit der Teilnahme an digital.engagiert haben sich unser Selbstbewusstsein und Blick in die Zukunft grundlegend verändert. Wir sehen uns nicht mehr als Projekt aus Aachen, sondern als deutschlandweite Bewegung“, sagt Fynn. Das Team plant, weitere Standorte in ganz Deutschland zu etablieren, und sucht dafür Studierende, die als soziale Gründer die Standortleitung übernehmen wollen. Sogar internationale Kooperationen in Belgien und den Niederlanden kann sich das Team in Zukunft vorstellen. Doch nicht nur das Selbstbewusstsein der Initiative wurde durch digital.engagiert gestärkt, auch ihre technische Infrastruktur bekam dank Hilfe von Amazon Web Services (AWS) ein Update. Das ist wichtig, damit in Zukunft alle virtuellen Angebote reibungslos funktionieren. Lars Schmitz, Digital Innovation Lead bei AWS, lobt das IT4Kids-Team: „Es macht großen Spaß, mit dieser hochmotivierten Truppe zusammenzuarbeiten. Sie haben Großes vor, und ich bin sicher, dass sie ihre Ziele erreichen werden.”

Zum Abschluss des sechsmonatigen Förderzeitraums zieht Fynn Bilanz: „Die Bewerbung bei digital.engagiert war super einfach, und für den geringen Aufwand bekommen die ausgewählten Teams wahnsinnig viel Unterstützung. Wir haben sowohl im Bereich Technik als auch beim Thema Business einen großen Schritt nach vorne gemacht und unheimlich viel gelernt.“

Mehr Infos zum Lehrkonzept und den Expansionsplänen von IT4Kids gibt es auch auf dem IT4Kids-Instragram-Kanal.

Rekord! So viele Bewerbungen gab's noch nie

Gerade endete die Bewerbungsfrist für die vierte Förderrunde von digital.engagiert. 230 Bewerbungen sind bei uns eingegangen. Damit habt ihr den Rekord aus der vergangenen Förderrunde von 170 Bewerbungen mehr als deutlich gebrochen.

Wie geht es jetzt weiter? Am 9. Februar 2021 wählt unsere Jury die 12 teilnehmenden Projekte für die neue Förderrunde aus. Im Anschluss daran werden wir sie euch bekannt geben.

Wir bedanken uns bei allen Teams für die Bewerbungen und wünschen euch viel Erfolg!

Den Schulalltag per App organisieren – mit Sharezone

Digitaler Unterricht und Home-Schooling – im Lockdown stehen Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern vor der großen Herausforderung, das Lernen zu Hause zu organisieren. Die App Sharezone schafft Abhilfe: mit einem digitalen Hausaufgabenheft, Video-Konferenzen und vielen weiteren nützlichen Funktionen, um den digitalen Schulalltag zu organisieren. Mit Sharezone sind die beiden Gründer Nils Reichardt und Jonas Sander Teil der aktuellen Förderrunde von digital.engagiert

Im Unterricht nicht alles notiert oder diesen einen Zettel nicht zur Hand, auf dem alle wichtigen Informationen stehen: ganz alltägliche Probleme für Schüler*innen. Schnell im Klassenchat um Hilfe bitten? Das führt nicht immer zum Erfolg: „Oft sind nicht alle in der gleichen Gruppe oder es antwortet einfach niemand“, sagt Nils Reichardt. Der 19-jährige Düsseldorfer nahm sich noch während des Abiturs vor, eine Lösung für dieses Problem zu finden. Er war sich sicher: „Alle haben mittlerweile ein Smartphone. Damit muss es doch möglich sein, den Schulalltag zu organisieren.“ Gesagt, getan: Zusammen mit Jonas Sander gründete Nils vor etwa zwei Jahren die Plattform Sharezone. „Wir haben früher zusammen Badminton gespielt, haben uns dann aber aus den Augen verloren. Als Nils gerade die Idee für Sharezone hatte, liefen wir uns zufällig über den Weg – im Internet“, sagt Jonas. Nils überzeugte Jonas von seiner Idee und davon, sein IT-Wissen bei der Programmierung von Sharezone einzubringen. 

Seitdem ist viel passiert. Zunächst startete Sharezone mit einem digitalen Klassenplaner, in dem Hausaufgaben und Klausurtermine eingetragen werden. Mittlerweile bietet die Plattform noch einige Funktionen mehr, um den Schulalltag digital zu organisieren. Ob Video-Konferenzen, eine Dateiablage für Materialien aus dem Unterricht oder eine Erinnerungsfunktion – mit der App hat die ganze Schulklasse Zugriff auf alles Wichtige. Auch Lehrkräfte und Eltern sollen in Zukunft die Plattform stärker nutzen, damit keine Informationen mehr verloren gehen können. Ob Arbeitsblätter oder Einladungen zum Elternabend – alles wird digital abrufbar sein. 

Die digitale Organisation des Schulalltags kommt gut an: Bis Anfang 2020 konnten Nils und sein Team bereits 50.000 registrierte Nutzer*innen verzeichnen, mittlerweile sind es schon über 175.000. Denn mit dem Beginn der Covid-19-Pandemie nahm die Bedeutung digitaler Tools in der Bildung noch einmal deutlich zu. Und gerade für das Homeschooling bietet Sharezone als „digitaler Klassenraum“ eine echte Hilfe. „An manchen Tagen hatten wir mehr als 1.500 neue Anmeldungen, das war ein tolles Gefühl“, sagt Jonas. 

Zusammen mit digital.engagiert bauen die beiden Gründer Sharezone weiter aus. Ihr Coach Jonas Deister von Sozialhelden e.V. unterstützt sie dabei: „Wir sprechen uns fast jede Woche und diskutieren, wie wir unser Geschäftsmodell weiterentwickeln oder weitere Unterstützer*innen für Sharezone gewinnen. Jonas und das ganze Netzwerk von digital.engagiert haben uns sehr weiter geholfen“, erzählt Nils. Auf die Unterstützung von Amazon Web Services (AWS) konnten die jungen Gründer ebenfalls zählen. „Gerade bei dem wichtigen Thema Datenschutz konnten wir auf die Expertise von AWS bauen.” Dieses Fachwissen ist umso wertvoller, da die beiden Gründer nun den nächsten Schritt mit ihrer Plattform machen wollen: Sie planen eine Schullizenz, mit der Schulen über alle Klassen hinweg den Lernalltag organisieren können. Nils erklärt: „Mit diesem Geschäftsmodell wollen wir uns so aufstellen, dass Sharezone sich in Zukunft selbst finanziert.“ 

Digitales Meet-up: Teams der aktuellen Förderrunde stellen sich vor

Trefft drei unserer Teams beim digitalen Meet-up von N3XTCODER am 14. Januar 2021!

Ihr habt Fragen zu digital.engagiert oder wollt von teilnehmenden Teams aus erster Hand erfahren, wie die Förderinitiative ihnen geholfen hat? Dies ist eure Chance!

Beim digitalen Meet-up von N3XTCODER am 14. Januar 2021 von 14.00 bis 15.00 Uhr stellen sich ApplicAid, IT4Kids und Dare2Care vor und erzählen, was sie in den vergangenen sechs Monaten Förderzeitraum erreicht haben. Anschließend beantworten wir eure Fragen zur Bewerbung und Teilnahme an digital.engagiert.

Die Teilnahme am Meet-up steht allen offen und ist kostenlos. Ihr könnt das Event live über Youtube verfolgen.

Für weitere Infos besucht die N3XTCODER Website.

Wir freuen uns auf euch!