Das Internet hat die einst so umständliche Jobsuche von Grund auf revolutioniert. Menschen können sich heute innerhalb von Minuten zu allen offenen Stellen informieren und sogar direkt eine Bewerbung abschicken. Deswegen ist es nicht überraschend, dass der Großteil aller Jobs über das Internet angeboten und vergeben wird – Tendenz steigend.
Doch diese hohe Abhängigkeit von digitalen Prozessen kommt auch mit einigen Gefahren einher. Dieser Artikel stellt die gängigsten Betrugsmaschen bei der Jobsuche vor und wie man sich am besten davor schützen kann.
Wie kann man Betrugsmaschen vorab erkennen?
Menschen auf Jobsuche sind häufig frustriert oder in einer Notlage, die Kriminelle gezielt ausnutzen möchten. Sie wissen ganz genau, dass potenzielle Bewerber mit Ausblick auf eine Arbeitsstelle auch sensible Daten preisgeben würden.
Deswegen ist es wichtig, auf folgende Warnsignale zu achten:
- Einfache Rechtschreibfehler oder Unstimmigkeiten bei der Stellenanzeige
- Fehlende Firmendaten, Firmenhistorie sowie keine lokalen Ansprechpartner
- Vage Jobbeschreibung und unrealistische Gehälter ohne Arbeitserfahrung
- Kontaktaufforderungen über Messenger-Dienste wie WhatsApp oder Telegram
- Anfrage sensibler Daten und Dokumente noch vor Abschluss eines Arbeitsvertrags
Meistens befinden sich die Kriminellen im Ausland und suchen nach einer Möglichkeit, die Betrugsmasche komplett über das Internet abzuwickeln. Wer also tatsächlich zum Opfer wird, hat kaum rechtliche Optionen, den entstandenen Schaden wieder zurückzuerhalten.
Im Zweifelsfall ist es deshalb besser, immer etwas misstrauischer zu sein, auf die Warnsignale zu achten und sich zu den beliebtesten Betrugsmaschen zu informieren. Dann steht einem erfolgreichen Bewerbungsprozess im Internet nichts mehr im Weg.
Diese 5 Betrugsmaschen sollte jeder Jobsuchende kennen
1. Identitätsdiebstahl
Eines der gängigsten Ziele aller Betrugsmaschen bei der Jobsuche ist der Identitätsdiebstahl. Schließlich enthält eine Bewerbung bereits viele wichtige Informationen wie Namen, Adresse und Kontaktdaten. Zudem fragen die Betrüger im Laufe des Prozesses gerne nach weiteren Nachweisen wie Passkopien oder Bankdaten.
Als Vorwand nutzen sie hierbei oft die Ausrede, dass die Informationen zum Aufsetzen des Arbeitsvertrags und der Bezahlung notwendig seien. In Wahrheit erstellen sie damit aber eine Identität im Internet, um beispielsweise Betrug zu betreiben. Sie verkaufen dann unter falschem Namen Waren im Internet, die die Käufer niemals erhalten.
2. Kontodiebstahl
Eine weitere beliebte Betrugsmasche ist der Diebstahl von Konten bzw. Accounts. Die Bewerbung selbst enthält oft eine E-Mail-Adresse, aber das reicht in der Regel nicht aus. Aus diesem Grund versuchen Kriminelle, ihre Opfer beispielsweise auf eine schädliche Webseite zu locken, um den Bewerbungsprozess abschließen zu können.
Wer dort jedoch ein Konto anlegt, übermittelt damit auch gleichzeitig alle Anmeldedaten an die Betrüger. Das ist insbesondere dann problematisch, wenn das gleiche Passwort für mehrere Konten genutzt wird. Deswegen sollte man ein Passwort niemals wiederverwenden – mit einem digitalen Passwort-Manager kann man schnell und einfach verschiedene Passwörter verwenden und sich diese auch gut behalten und verwalten.
3. Erfundene Bewerbungskosten
Manchmal sind die Betrüger aber auch direkt auf das Geld von Bewerbern aus. Sie erfinden dann alle möglichen Kosten, die ein seriöses Unternehmen ohnehin niemals verlangen würde. Das geht häufig mit dem Versprechen einher, dass diese Kosten später wieder erstattet werden. Wer zahlt, sieht das Geld natürlich niemals wieder.
Typische Warnsignale sind hier Vorauszahlungen über Dienste wie Western Union, PayPal oder sogar Kryptowährungen. Gleiches gilt, wenn der vermeintliche Arbeitgeber möchte, dass man bestimmte Produkte kauft oder Verträge abschließt. Dabei sind Betrüger nämlich auf eine Provision aus und handeln ohne Wissen des betroffenen Unternehmens.
4. Vorgetäuschtes Post- oder Video-Ident-Verfahren
Ein vorgetäuschtes Ident-Verfahren geht sogar noch einen Schritt weiter als der typische Identitätsdiebstahl. Da Kriminelle sich häufig im Ausland befinden, haben sie kaum Möglichkeiten, selbst an deutsche Bankkonten oder Adresse zu gelangen. Sie nutzen die Notlage von Bewerbern, um diese zu einem Post- oder Video-Ident-Verfahren zu überreden.
Dabei überprüft typischerweise die Post oder eine Bank, ob es sich tatsächlich um die reelle Person handelt, beispielsweise zur Erstellung eines Kontos. Ist das Konto dann mit der verifizierten Identität des Bewerbers erstellt, öffnet das den Betrügern komplett neue Möglichkeiten des Finanzbetrugs.
5. Schneeball- bzw. Pyramidensysteme
Manchmal sammeln Betrüger aber auch unter dem Vorschein einer seriösen Stellenanzeige Mitglieder für ihre Schneeballsysteme. Sie erwähnen am Anfang nicht genau, worum es sich bei der Arbeit handelt. Dafür versprechen sie jedoch hohe Gehälter, flexible Arbeitszeiten und eine langfristig stabile Karriere – das alles ohne Arbeitserfahrung.
Pyramiden- oder Schneeballsysteme zielen darauf ab, von ihren Mitgliedern hohe Investitionen mit zweifelhaftem Erfolg zu verlangen. Dazu gehören auch sogenannte Multi-Level-Marketing-Unternehmen (MLM). Die meisten dieser Geschäftsmodelle sind in Deutschland zu Recht verboten, aber es finden sich trotzdem immer wieder Nachahmer.
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