Die meisten Online-Nutzer haben Profile in den sozialen Medien, und wer digitales Marketing betreibt, kommt nicht umher, die wichtigsten Konten in den sozialen Medien wie Instagram, Facebook, TikTok oder X zu bedienen. Dadurch wird ein breites Publikum unterschiedlicher Altersklassen und Interessen abgedeckt, und Nutzer haben durch die Social-Media-Präsenz einen direkten Draht zum Unternehmen.
Doch eine solche Menge an Konten zu betreiben, bedeutet zugleich eine Menge Verwaltungsarbeit der Accounts und einen großen Fokus auf das Thema Sicherheit. Erfahren Sie , was Sie beachten sollten und wie Sie die Sicherheit der Konten effektiv erhöhen.
Warum Sicherheit bei Social Media so wichtig ist
Scoial-Media-Konten sind bei Hackern beliebt, insbesondere wenn es sich um Accounts von bekannten Unternehmen handelt. Es wäre nicht das erste Mal, dass Cyberkriminelle versuchen, beliebte Konten zu kapern, um sie für ihre Zwecke zu missbrauchen. Erst vor kurzem verschafften sich Hacker Zugriff auf den englischsprachigen Account der italienischen Fußballmannschaft Juventus Turin und verkündeten dort die Verpflichtung von Arda Güler von Real Madrid. Die Mitteilung war natürlich frei erfunden, doch handelt es sich um einen klassischen Fall von Identitätsdiebstahl. Für kurze Zeit hatte es für Fans den Anschein, dass diese Ankündigung offiziell von Juventus Turin stammte.
Wenn es sich bei diesem Beispiel auch um ein harmloseres Beispiel handeln mag, das allein auf eine Falschmeldung setzte, können hinter solchen Cyberattacken in schlimmeren Fällen andere Motive stecken:
Phishing und finanzielle Vorteile: Betrüger könnten vorgeben, dass Nutzer die Möglichkeit auf einen schnellen finanziellen Gewinn haben. Ein Szenario wäre die angeblich kostenlose Verteilung von Kryptowährungen („Airdrops“). So nutzten Hacker ein Deepfake-Video von Elon Musk, in welchem dieser verkündete, gratis Bitcoins zu verteilen. Das Video stellte sich schnell als Fälschung heraus.
Ausspähen von Informationen: Konten in den sozialen Medien enthalten zum Teil sensible Informationen, die nur beim Einloggen ins Konto sichtbar sind. Hacker können diese nach dem Kapern des Accounts stehlen.
Rufschädigung: Der Ruf einer Person oder eines Unternehmens kann durch die Übernahme eines Kontos bewusst durch Beiträge geschädigt werden, die den Kontoinhaber in einem schlechten Licht erscheinen lassen.
Politische Propaganda: Hacker nutzen die Reichweite von Konten, um politische Aussagen und Propaganda zu verbreiten.
Grundlegende Sicherheit von Social-Media-Konten
Starke Passwörter
Einer der wichtigsten Maßnahmen sind starke und individuelle Kennwörter für alle Konten in den sozialen Medien. Sichere Passwörter sind mindestens 12 Zeichen lang und enthalten Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen. Außerdem sollte die Abfolge wahllos und zusammenhangslos sein. Ein negatives Beispiel wäre schäferhund123!, was im ersten Moment die genannte Kriterien erfüllt, aber aus einem existierenden Wort besteht.
Ein weiteres wichtiges Kriterium sind individuelle Passwörter. Selbst wenn Sie ein starkes Passwort gefunden haben, verwenden Sie es niemals für mehr als eines Ihrer Konten. Kommt es zu einem Datenleck bei einer Social-Media-Plattform, können Hacker bei gleichen Passwörtern die Zugangsdaten für weiter Ihrer Accounts missbrauchen.
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Zusätzlich zu starken Passwörtern bietet eine 2FA einen zusätzlichen Schutz Ihrer Konten. Schaffen es Hacker, Ihre Login-Daten abzugreifen, benötigen sie einen weiteren Code, um sich letztlich bei Ihrem Konto einzuloggen. Der geringe Mehraufwand beim Login ist die zusätzliche Sicherheitsschicht mehr als wert.
Regelmäßige Überprüfung der Konten
Überwachen Sie regelmäßig Ihre Konten auf ungewöhnliche Aktivitäten. Bei den meisten Social-Media-Konten erhalten Sie eine Nachricht, wenn sich jemand von Ihrer neuen Gerät, Browser oder Standort in Ih Konto eingeloggt hat. Ignorieren Sie diese Meldungen nicht und prüfen Sie, ob es sich um einen legitimen Zugriff gehandelt hat.
Einsatz eines VPNs für mehr Sicherheit
Ein grundlegendes Tool für die Online-Sicherheit ist ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk). Damit senden Sie Ihre Daten verschlüsselst über einen VPN-Server, um sie vor Hackern zu schützen. Dafür werden spezielle VPN-Protokolle eingesetzt, wovon eines OpenVPN ist. Was ist OpenVPN und wie funktioniert es? Hier ein kurzer Überblick, welche Vorteile das Protokoll bietet:
Starke Verschlüsselung: OpenVPN verwendet TLS/SSL für die Authentifizierung und den Schlüsselaustausch, sowie OpenSSL-Bibliotheken, die eine starke Verschlüsselung bieten (z.B. AES-256-CBC).
Quelloffen: OpenVPN ist quelloffen, das bedeutet, jeder kann den Code einsehen, der für das Protokoll verwendet wird. Dadurch kann es stets auf mögliche Sicherheitslücken überprüft werden.
Flexibilität: OpenVPN ist mit allen gängigen Plattformen wie Windows, MacOS, Linus, iOS und Android kompatibel.
Geschwindigkeit: OpenVPN bietet eine gute Geschwindigkeit, die in Balance zum Sicherheitsaspekt steht.
Die meisten Premium-VPN-Dienste setzen wegen dieser Vorteile auf OpenVPN, so dass Sie nicht gezwungen sind, es manuell einzurichten. Nutze stattdessen einen VPN-Dienst, um eine sichere VPN-Verbindung mit OpenVPN herzustellen.
Tipps zum Verwalten mehrere Accounts
Mehrere Konten in den sozialen Medien zu verwalten, kann schnell unübersichtlich werden. Spezielle Tools können Abhilfe schaffen, mit denen Sie Beiträge plattformübergreifend verwalten, Ideen austesten und Analysen durchführen können. Bei den Social-Media-Plattformen selbst führt kein Weg an zum Beispiel der Meta Business Suite oder dem TikTok Business Center vorbei, um Beiträge im Voraus zu planen und Einblicke zu erhalten, welcher Content funktioniert und welcher nicht.
Das sollten Sie sonst noch beachten
Regelmäßige Updates: Laden Sie zeitnah verfügbare Updates für Betriebssysteme, Softwares und Apps herunter, um mögliche Sicherheitslücken zu schließen. Richten Sie ein, dass sich diese Aktualisierungen automatisch installieren.
Bewusstsein schaffen: Alle Beteiligten, die mit den Social-Media-Konten arbeiten, sollten über mögliche Risiken aufgeklärt werden und wie sie diesen vorbeugen können und welche Maßnahmen im Notfall nötig sind. Regelmäßige Schulungen zu dem Thema können hier von Vorteil sein.
Datensicherung: Erstelle Strategien, wie Sie Backups erstellen, um Inhalte in den sozialen Medien bei einem Datenverlust wiederherzustellen. Das beinhaltet auch die Reaktion, wenn Sie sich nicht mehr in Ihrem Konto einloggen können. Informieren Sie sich, wie Sie bei den einzelnen Plattformen in diesem Fall vorgehen können.
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